Fachkräfte aus der Ukraine – Chance oder Risiko für Zuger Firmen?
Referat RA Lilith Ritzmann, Brigt Law AG, Ukrainer:innen anstellen – das gilt es zu beachten
Datei herunterladenClash of cultures? Was die neuen Arbeitskräfte mitbringen, und wo Personalverantwortliche gefordert sind
Matthias Mölleney, Unternehmensberater, Dozent und ehemaliger Personalchef Swissair
Das Ukraine HR Forum Switzerland wurde von der Zürcher Gesellschaft für Personal-Management und weiteren Personalorganisationen gegründet. Das Forum dient als virtuelle Austauschplattform und beschäftigt sich mit rechtlichen Fragen und weiteren bedeutenden Themen wie der Integration von Jugendlichen, die sich in Ausbildung befinden. Hier stellt sich die Frage, ob diese Jugendlichen ihre Ausbildungen weiterführen können oder neu beginnen müssen. Bei Kindern im schulpflichtigen Alter waren die ersten Rückmeldungen durchaus positiv, hier ist die Integration einfacher und die Sprachbarriere weniger hoch.
Die ersten in der Schweiz angekommenen Flüchtlinge waren unter Umständen selber noch nicht unmittelbar von den Kampfhandlungen betroffen und haben oftmals eine direkte oder indirekte Beziehung zur Schweiz. Diese Personen sind gut vernetzt, organisiert und helfen sich untereinander. Bei stark traumatisierten Geflüchteten, die direkt aus den Kriegsgebieten kommen, ist eine berufliche Anstellung primär kein Thema. Diese müssen zuerst psychisch und physisch in der Lage sein, ihr Leben wieder zu organisieren.
Chance gegen den Fachkräftemangel?
Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass Personen mit dem Schutzstatus S wieder in ihre Heimat zurückkehren, es wird aber sicherlich einige geben, der hier bleiben wollen und können. Personalverantwortliche sehen das auch als Chance, um gegen den Fachkräftemangel vorgehen zu können. Viele Jobvermittlungsplattformen haben bereits Seiten erstellt, die gezielt Ukrainer:innen ansprechen; hier ist viel Bewegung auf dem Markt spürbar. Arbeitgeber sind jedoch zurückhaltend, da sie verständlicherweise davon ausgehen wollen, dass diese Personen auch hier bleiben können und wollen, nachdem sie eingearbeitet wurden. Rechtliche Fragen zu Sozialleistungen wie AHV etc. sind noch nicht alle geklärt.
Tendenziell kann davon ausgegangen werden, dass die Geflüchteten länger in der Schweiz bleiben, da sie in die Anreise sowie die gesellschaftliche und sprachliche Integration viel investiert haben. Schliesslich hängt es aber davon ab, wie der Krieg weitergeht.
Auf der Website des Ukraine HR Forum kann man sich über die weiteren Entwicklungen informieren und zahlreiche Informationen und Dokumente herunterladen.