Resilienz entwickeln – ​als Region, als Unternehmen

Ins Schwarze getroffen – das Thema «Resilienz entwickeln – als Region, als Unternehmen», lockte am 7. März rund 130 Mitglieder an den ZUGWEST Frühjahrsanlass nach Rotkreuz zur Stuber Team AG.

Schon beim Eintreffen wurde klar: Das ist keine typische Event-Location. Bis kurz vor Beginn des Anlasses herrschte emsiges Treiben in der Werkhalle und es wurde auf Hochtouren gebohrt, gesägt, gefräst, was dem Empfang beim Küchenbauer Team Stuber AG eine gewerbliche Note verlieh.

Hoffnungsvolle Töne für schwierige Themen
Hoffnungsvolle Töne für schwierige Themen

Die junge Musikerin Vivi Lou aus der ZUGWEST-Region eröffnete den Abend mit ihrem Song «Breaking Free», der von einer persönliche Krise handelt und der daraus entstehenden mentalen Resilienz.

Georges Helfenstein gab in seiner Begrüssung eine kurze Einführung ins Thema Resilienz und bedankte sich herzlich bei Mitgliedern und Partnern. Ohne Ihre wertvolle Unterstützung wären solche Anlässe, die stets Neues, Interessantes und Lehrreiches bieten, nicht möglich.

Moderator Thomy Jeker führte mit Witz durch den Abend und leitete geschickt zu den einzelnen Gesprächspartnern über.

Resilienz unter der Lupe
Resilienz unter der Lupe

Das Inputreferat «ZUGWEST: Erfolgreich – aber auch resilient?» von Dr. Christof Abegg, EBP Schweiz, beleuchtete die Resilienz der Region. Denn auch die Region ZUGWEST muss sich, trotz ihrer Attraktivität, mit der Frage auseinandersetzen, wie sie mit unerwarteten Ereignissen umgehen würde.

Resilienz bedeutet, sowohl kurzfristige Schocks als auch langfristige Veränderungen bewältigen zu können. Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit sind entscheidend, nicht nur in Bezug auf Ereignisse, sondern auch auf ein verändertes Umfeld. Eine resiliente Region ist generell handlungsfähig und damit weniger anfällig.

Wie macht man Resilienz greifbar? Fragen zu Fachkräften, Flächenverfügbarkeit, Wirtschaftsstruktur, Verkehr, Immobilienpreisen und Bürgerengagement helfen, Resilienz zu bewerten. Dabei werden objektive Daten mit qualitativen Einschätzungen und Interviews kombiniert. Es gibt zwar kein Handbuch, aber Ansätze, um resilienter zu werden, wie Zukunftsvisionen, Diversifizierung, Offenheit für Lernen, Zusammenarbeit und aktives Handeln.

Was bedeutet das für Gemeinden und Unternehmen? Zukunftsorientierung erfordert Wissen über das Umfeld. Gemeinden und Unternehmen können zur Resilienz beitragen, indem sie die Identifikation mit dem Standort stärken, Themen aufgreifen, Plattformen bieten und überkommunale Projekte initiieren.

Resilienz in der Praxis
Resilienz in der Praxis

In Einzelgesprächen wurde das Thema Resilienz aus verschiedenen Perspektiven weiter ausgelotet.

«Projekte sind mein Lebenselixier» – Peter Hausherr, Vorstand von ZUGWEST und Gemeindepräsident Risch, Standpunkt Gemeinden

Für ihn sind die essenziellen Elemente von Resilienz gute Rahmenbedingungen, Stärke, Reserven, Handlungsfähigkeit und eine starke Infrastruktur. Mit vorausschauenden Massnahmen wie der Weiterentwicklung von Verkehrsprojekten, der kooperativen Zusammenarbeit der Gemeinden, dem Schaffen von Reserven und die Vermeidung von Schulden kann sich eine Wirtschaftsregion erfolgreich auch unter veränderten Rahmenbedingungen stärken. Der Erfahrungsaustausch und das Netzwerken mit Unternehmen verschiedenster Grössen und Branchen im Verein ZUGWEST ermöglichen die Verbesserung der Resilienz. Und wie steht es um seine eigene Resilienz? Dazu Peter Hausherr: «Diese ist mir von Natur aus gegeben – ich liebe Projekte und nehme Höhen und Tiefen, die dazu gehören, gerne in Kauf.»

«Wir wollen Menschen nachhaltig glücklich machen» – Simone Stuber, Geschäftsleiterin Stuber Team AG, Standpunkt Gewerbetreibende

Sie ist seit 2 ½ Jahren in der Funktion als Geschäftsführerin, und ihre persönliche Herausforderung damals war die Entscheidung, ob sie in diese Unternehmen eintreten und es in der dritten Generation weiterführen möchte.

Damit ihr Unternehmen resilient bleibt, braucht es konstante Investitionen, etwa in den Maschinenpark, die Gebäude und die Digitalisierung. Vieles wird heute am Computer erstellt als 3D-Produktion und dann automatisch an der Maschine gefräst. Dadurch verlegen sich viele Tätigkeiten weg von der klassischen Produktion ins Büro. Was wird in Zukunft den Erfolg von Unternehmen bestimmen? Es sind nach wie vor Menschen, die im Mittelpunkt stehen.

«Alles stand Kopf» - Yvonne Hubeli, Direktorin Hirslanden AndreasKlinik Cham, Standpunkt Dienstleistungsunternehmen

Für eine Klinik war die Corona-Pandemie eine immense Herausforderung. Auch bei Hirslanden steht der Mensch im Mittelpunkt, doch hier ist er in einer schwierigen Situation. Betriebswirtschaftliche Überlegungen und der Fachkräftemangel stellten bereits in den letzten Jahren grosse Herausforderungen dar. Die Corona-Pandemie veränderte diese Situation. Diese war ein einschneidendes Erlebnis, das vieles von einem Tag auf den anderen auf den Kopf stellte. Weil die Klinik keine Covid-Patienten und keine nicht-lebensbedrohliche Fälle behandeln durfte, gab es plötzlich viel weniger Patienten. Glücklicherweise konnte das Personal im Kantonsspital Zug eingesetzt werden.

Trotz der Belastungen hat die Krise das Personal enger zusammengeschweisst, alle haben gemeinsam an einem Strang gezogen. Yvonnes Tipps aus der Krise: klare Zielsetzungen und transparente Kommunikation sind entscheidend. Proaktives Handeln, anstatt reaktiv zu sein, ist von grosser Bedeutung.

Kochen verbindet Zutaten, ZUGWEST verbindet Menschen.
Kochen verbindet Zutaten, ZUGWEST verbindet Menschen.

Der musikalische Abschluss von Vivi Lou mit dem berührenden Song «The Truth is» rundete das Thema Resilienz auch von einer persönlichen Sichtweise her perfekt ab.

Aber damit nicht genug. Zum Netzwerk-Apéro wurden die Mitglieder per Los verschiedenen Musterküchen der Stuber Team AG zugewiesen, um das Thema in inspirierenden Küchengesprächen zu vertiefen. Eine gute Gelegenheit, neue Persönlichkeiten kennenzulernen, frische Perspektiven zu entdecken und innovative Ideen von ZUGWEST-Mitgliedern zu erfahren – und dabei den Apéro zu geniessen.

    Kochen mussten die Mitglieder nicht selber, jedoch diese Frage beantworten: «Was sind die fünf wichtigsten Zutaten für Resilienz?»

    Am häufigsten wurden diese Begriffe genannt:

    • Agilität/Flexibilität unterstützen
    • Team/Ressourcen pflegen
    • Diversität leben
    • Zielgerichtet und lösungsorientiert sein
    • Und nicht zu vergessen: Spass und Leidenschaft haben!

    Impressionen vom ZUGWEST Frühjahrsanlass 2024

    Diese Website nutzt Cookies, um Ihnen ein optimales Benutzerlebnis zu bieten. Datenschutzbestimmungen Hinweis schliessen