Zukunft im Blick– Prognosen aus Wirtschaft und Politik

US-Zölle, ein angespannter Immobilienmarkt und die Unternehmensnachfolge: Der vierte ZUGWEST Wirtschaftsausblick mit Raiffeisen stand im Zeichen globaler und lokaler Herausforderungen. Einschätzungen zu den Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft und die Region Zugwest gaben Fredy Hasenmaile, Chefökonom Raiffeisen Schweiz, und Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut sowie die UnternehmerPLUS-Experten Stefan Frischknecht und Pirmin Häfliger.

Rund 110 Teilnehmende fanden sich am 3. September im Böschhof in Hünenberg ein und nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Trends und Prognosen zu informieren. Pius Vogel führte souverän durch den Abend.

Globale Turbulenzen – lokale Antworten
Globale Turbulenzen – lokale Antworten

Die 39% US-Zölle waren ein dominierendes Thema. «Vermutlich wird ein Einbruch stattfinden, weil wegen der unvorhersehbaren US-Politik Investitionen zurückhaltender getätigt werden», erklärte Fredy Hasenmaile, Chefökonom Raiffeisen Schweiz. Silvia Thalmann-Gut, Volkswirtschaftsdirektorin Kanton Zug, setzte einen Kontrapunkt: «Im Kanton Zug herrscht keine Untergangsstimmung. Unsere Stärke liegt darin, dass Unternehmen und Politik nahe beieinanderstehen und gemeinsam Lösungen finden.»

Im Bild (v.l.n.r.): Fredy Hasenmaile, Silvia Thalmann-Gut und Pius Vogel
Herausforderungen im Kanton Zug
Herausforderungen im Kanton Zug

Zug sieht sich mit bekannten, aber drängenden Fragen konfrontiert: Hohe Lebenshaltungskosten, der knappe Wohnraum und die Diskussion um die Steuerattraktivität. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten und das ungeklärte Verhältnis zur EU. «Standortattraktivität bewahren heisst, mit den Unternehmen im Dialog zu bleiben, Cluster wie Pharma oder Biotech zu pflegen und in Infrastruktur sowie Energie- und Klimastrategien zu investieren», so Thalmann-Gut.

Immobilienmarkt unter Druck
Immobilienmarkt unter Druck

Der Immobilienmarkt bleibt angespannt. «Das Angebot bleibt tief und die Preise steigen weiter – das sehen wir schon seit 2022», sagte Hasenmaile. Der Kanton Zug reagiert darauf mit konkreten Schritten: «Wir haben 31 Vorschläge geprüft, 19 verfolgen wir weiter – von mehr preisgünstigem Wohnraum über flexiblere Baugesetze bis hin zu einer Anpassung des Lärmschutzes», erläuterte Thalmann-Gut. Verdichtung sei zwar ein Reizthema, könne aber auch Chancen eröffnen.

Unternehmensnachfolge: Es ist selten zu früh
Unternehmensnachfolge: Es ist selten zu früh

Ein weiterer Schwerpunkt des Abends lag auf der Nachfolgeplanung. Die Raiffeisen-Kundenberater und UnternehmerPLUS-Experten Pirmin Häfliger und Stefan Frischknecht machten deutlich: «Spätestens zehn Jahre vor der Übergabe sollte man beginnen – besser noch früher», betonte Frischknecht. Fehlende Prozesse, unrealistische Preisvorstellungen und Zeitdruck seien die grössten Stolpersteine. «Wichtig ist ein ganzheitlicher Blick – nicht nur auf die Nachfolgerin oder den Nachfolger, sondern auf das Unternehmen als Ganzes.» Auch private Vorsorgelösungen gehören dazu. «Familie absichern, Nachlass und Steuern regeln – so schafft man früh Klarheit und Sicherheit», ergänzte Häfliger.

Der besondere Mehrwert von UnternehmerPLUS, dem gemeinsamen Angebot der Raiffeisenbanken Cham-Steinhausen und Hünenberg-Risch, liegt in der umfassenden Betreuung: Sämtliche Dienstleistungen kommen aus einer Hand – für alle Phasen des Unternehmenslebenszyklus, von der Finanzplanung bis zur Nachfolge.

Takeaways des Abends
Takeaways des Abends
  • Märkte bleiben unberechenbar – Vorbereitung und Flexibilität sind entscheidend
  • Standortattraktivität braucht Dialog, Wohnraum und Innovation
  • Unternehmensnachfolge frühzeitig, ganzheitlich und realistisch planen
Ausklang im Böschhof
Ausklang im Böschhof

Zum Abschluss lud Raiffeisen zu einem stimmungsvollen Apéro. Bei feinen Häppchen und spätsommerlichen Temperaturen nutzten die Gäste die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen, neue Kontakte zu knüpfen und die Diskussionen des Abends in persönlicher Runde zu vertiefen.

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