Bahnhof Rotkreuz erhält modernes Mobilitäts-, Dienstleistungs- und Servicezentrum

In den letzten Jahren hat sich die Gemeinde Risch zu einem lebendigen und wachsenden Lebens- und Wirtschaftsgebiet entwickelt und sie übernimmt die Rolle eines wichtigen Verkehrsknotenpunkts. Dadurch ist die Bedeutung des Bahnhofs gestiegen. Mit dem Ausbau des Zimmerberg-Basistunnels 2 wird das öffentliche Verkehrsangebot in Rotkreuz und der gesamten Region zudem erweitert und verbessert.

Um den heutigen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, will die SBB den Bahnhof Rotkreuz umfassend erneuern, modernisieren und zu einer Mobilitätsdrehscheibe ausbauen. Das alte Bahnhofsgebäude soll dabei durch ein Hochhaus und zwei weitere Gebäude ersetzt werden, die Wohnraum, Gewerbeflächen und ein Bahndienstleistungszentrum mit einer Gesamtfläche von etwa 40'000 Quadratmetern bieten.

Die für das Projekt erforderlichen Bebauungspläne wurden im März 2023 von der Rischer Stimmbevölkerung genehmigt. ZUGWEST hat mit Simone Schori, Gesamtprojektleiterin SBB Immobilien Development, über das umfangreiche Vorhaben gesprochen.


Wie sieht der Zeitplan für die Umsetzung des Bauvorhabens aus? Gibt es bereits konkrete Meilensteine und Termine für die einzelnen Phasen des Projekts?

Als nächster Schritt ist ein einstufiger, anonymer Projektwettbewerb mit Präqualifikation vorgesehen. Bis Ende 2023 wird das zugehörige Wettbewerbsprogramm erarbeitet und von einer unabhängigen Jury genehmigt, in der auch die Gemeinde vertreten ist. Fachexperten, unter anderem aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Lärmschutz und Planungsrecht, unterstützen die Jury mit ihrer Expertise. Ab Anfang 2024 werden etwa sechs bis acht Planungsteams an den Entwürfen arbeiten, bis im Sommer 2024 die Projekte juriert werden und das Siegerprojekt feststehen. Danach wird das Projekt weiter vertieft. Wenn alles gut geht, wird Ende 2026 mit dem Bau begonnen, der im Frühjahr 2029 abgeschlossen sein soll. Das ist ein ehrgeiziger, aber realistischer Zeitplan. Ziel ist es, das Zentrum von Rotkreuz in Zusammenarbeit mit Kanton und Gemeinde zu einem modernen, attraktiven und nachhaltigen Ort zu machen, der den Bedürfnissen der Bevölkerung, des Gewerbes und der Mobilität gerecht wird.


Wie werden die Interessen und Bedürfnisse der Gemeinde und ihrer Bewohnenden in die Gestaltung und Planung des Bahnhofs Rotkreuz einbezogen? Gibt es Möglichkeiten der Mitwirkung, um sicherzustellen, dass die zukünftige Entwicklung den lokalen Anforderungen gerecht wird?

Die SBB-Areale sind naturgemäss zentral gelegen. Entsprechend prägend sind die Entwicklungen für das Ortsbild. Deshalb legt die SBB grossen Wert auf Baukultur und darauf, die Interessen und Bedürfnisse der Gemeinde und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner in die Planung für diesen wichtigen Ort einzubeziehen.

So wurde beispielsweise eine Bevölkerungsbefragung durchgeführt, deren Ergebnisse in die Planung von Städtebau, Umgebungsgestaltung sowie Nutzungskonzept eingeflossen sind. Von besonderer Bedeutung ist der öffentliche Raum, der zum Verweilen einladen und Begegnungen ermöglichen soll. Ende 2023 planen wir deshalb zusammen mit der Gemeinde eine Mitwirkung zum Aussenraum und zum Dorfmattplatz. Zu einem öffentlichen Raum mit konkretem Mehrwert für die Gemeinde tragen auch die Erdgeschossnutzungen bei. Diese sollen die Besonderheiten der Region widerspiegeln und werden daher in Absprache mit der Gemeinde und dem lokalen Gewerbe geplant. Regionalität am Bahnhof ist uns wichtig.


Welche spezifischen Verbesserungen und Entwicklungen sind im Rahmen der Planung des Bahnhofs Rotkreuz vorgesehen?

Der Bahnhof Rotkreuz soll zu einer modernen, komfortablen und barrierefreien Mobilitätsdrehscheibe werden – und damit zur Visitenkarte, auf die SBB und Gemeinde stolz sind. Die Bedeutung des Bahnhofs Rotkreuz nimmt mit dem Ausbau der Bahninfrastruktur und den steigenden Fahrgastzahlen zu. Um den Reisenden kurze und sichere Wege zu ermöglichen, beispielsweise vom Auto auf den Zug oder vom Velo auf den Bus, planen SBB und Gemeinde die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes, die Realisierung eines attraktiven Zugangs zur Bahn, die Optimierung der Bushaltestellen, die Erweiterung der Veloabstellplätze und die Verbesserung der Parkplatzsituation insgesamt. Zudem wird das Bahnhofangebot erweitert und die Aufenthaltsqualität erhöht: Die Reisenden sollen am Bahnhof nämlich nicht nur umsteigen, sondern auch effizient einkaufen oder Pakete abholen können. Gefördert werden zudem Mobilitäts-Sharing-Angebote. So leistet die SBB einen weiteren Beitrag zur nachhaltigen Mobilität in der Region.

Nachgefragt bei
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Simone Schori, Gesamtprojektleiterin SBB Immobilien Development

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