Energie gewinnen heute und morgen

Der ZUGWEST Frühjahrsanlass vom 29. März 2023 zum Thema «Energie gewinnen: was heute und morgen möglich ist», fand grossen Anklang. Über 160 Mitglieder folgten der Einladung zum neuen Brandingpartner ZUGWEST, der AMAG nach Cham.

Georges Helfenstein, Präsident ZUGWEST, begrüsste als Referenten Martin Everts, Leiter Corporate Development und Managing Director Energy & Mobility AMAG Group, Dirk Hoffmann, Co-Leiter «Klima-Charta Zug+», sowie die zur Podiumsdiskussion eingeladenen Gäste Christian Wirz, Leiter WERZ Ost/Co-Leiter «Klima-Charta Zug+», Roland Stadelmann, Schnyder Ingenieure Hünenberg, und Adrian Risi, Unternehmer. Die Diskussion wurde von Jérôme Martinu, Chefredaktor Luzerner Zeitung, moderiert. Beim anschliessenden Apéro wurde angeregt über das Thema diskutiert und das Netzwerk gepflegt.

Geschärfte Strategie des Vereins
Geschärfte Strategie des Vereins

In seiner kurzen Rede begrüsste Georges Helfenstein die Anwesenden und die neue Themenpartnerin Roche Diagnostics International AG sowie den neuen Brandingpartner AMAG. Den Mitgliedern präsentierte er die geschärfte Strategie, die das Engagement von Wirtschaft, Politik und Verwaltung für eine starke Wirtschafts- und Arbeitsregion kommunikativ besser sichtbar machen will und deshalb neu mit dem Claim «Gemeinde und Wirtschaft – gemeinsam stark» erscheint. Im Strategieprozess haben der Vorstand und die Mitglieder der Wirtschaftskommission überdies drei Qualitäten formuliert und zu einem klaren Zielbild für den Verein und die Region zusammengefasst, das lautet: Wirtschaftsregion ZUGWEST: Intakt. Engagiert. Lebendig.

AMAG will Photovoltaik mit Elektromobilität verbinden
AMAG will Photovoltaik mit Elektromobilität verbinden

In seinem Kurzreferat stellte Martin Everts die Vision der AMAG vor, in Zukunft Photovoltaik mit Elektromobilität zu verbinden, denn nur so könne es gelingen, der steigenden Stromnachfrage, verursacht durch E-Mobilität, nachzukommen. In ihrer neuen Welt will die AMAG die Energieflüsse zwischen Photovoltaikanlagen und Elektrofahrzeugen optimieren und bidirektionales Laden ermöglichen, damit Fahrzeugen je nach Bedarf Strom zugeführt oder entnommen werden kann. Dank smarter Vernetzung soll die überschüssige Energie geteilt werden. Diese Form der Energiegewinnung und Speicherung wird die Mobilität günstiger und attraktiv machen – sowohl für Private als auch für Unternehmen, insbesondere für solche mit Fahrzeugflotten.

Energiegewinnung: Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft
Energiegewinnung: Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft

Dirk Hoffmann, Co-Leiter von «Klima-Charta Zug+», präsentierte in seinem Input-Referat beeindruckende Zahlen: 50 % der CO2-Emissionen im Kanton Zug werden durch Verkehr, Wärmebedarf, industrielle Antriebe und Prozesse der Zuger Wirtschaft verursacht. Eine ambitionierte Umsetzung von Energiesparmassnahmen könnte die Emissionen um 30 bis 60 % senken. Als Unternehmer ist es Hoffmann wichtig, dass die Wirtschaft gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft eintritt, jedoch erschweren die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen eine schnelle Umsetzung. Die «Klima-Charta Zug+» ist eine Initiative zur Förderung im Bereich Klimaschutz und richtet sich an die Zuger Wirtschaft: Gewerbetreibende, KMUs und Grossunternehmen. Im Sinne einer Anschubunterstützung erhalten sie eine teilfinanzierte Bestandsaufnahme sowie eine Auslegeordnung und Einordnung der identifizierten Handlungsoptionen in Form eines Massnahmenplans. Das Angebot ist branchenübergreifend und für alle Unternehmen zugänglich. Dirk Hoffmann plädiert dafür, gemeinsam nach Lösungen zu suchen; sei dies in Form von Zusammenschlüssen für Energiegewinnung, Speicher- oder Infrastrukturlösungen – denn viele E-Cars ergeben zusammen einen grossen Speicher, viele Dächer ein Kraftwerk und PV-Besitzer wären nicht mehr nur Stromkonsumenten, sondern auch Produzenten, was Anreize schaffen kann.

Diskussion über sinnvolle Investitionen und Energieeffizienzmassnahmen für Unternehmen
Diskussion über sinnvolle Investitionen und Energieeffizienzmassnahmen für Unternehmen

Nach dem Inputreferat diskutierten Christian Wirz, Leiter WERZ Ost/Co-Leiter «Klima-Charta Zug+», Roland Stadelmann, Schnyder Ingenieure Hünenberg, und Adrian Risi, Unternehmer, unter der Moderation von Jérôme Martinu, Chefredaktor Luzerner Zeitung, über sinnvolle Investitionen, die Ressourcen schonen und sich für Unternehmen lohnen, die Möglichkeiten der Energiegewinnung für das eigene Unternehmen und welche Energieeffizienz-Massnahmen nützlich sind. Für Adrian Risi hat sich die Investition in Photovoltaikanlagen gelohnt. Auf 7'000 m2 produziert er Strom für sein Unternehmen und die Region. Heute speist er 60 % der gewonnenen Energie ins regionale Stromnetz zurück, was ihn dazu bewegt hat, seine Anlagen weiter auszubauen. Für Roland Stadelmann ist klar, dass nicht jedes Unternehmen über die finanziellen Ressourcen verfügt, um solch grosse Investitionen zu tätigen. In seinen Beratungen zeigt sich jedoch, dass dank optimalen Gebäudeleitsystemen erstaunliche Energieeinsparungen ohne zusätzliche Investitionen erzielt werden können. Christian Wirz weist auf das ideale Zeitfenster für Investitionen hin, weil momentan viele Fördergelder erhältlich sind. Gerade für Immobilienbesitzer sei dies eine Überlegung wert. Wenn die Erdölpreise weiter ansteigen, werde sich die Bereitschaft, langfristige Investitionen zu tätigen, erhöhen.

Bei einem Ausblick darauf, wo wir in 20 Jahren stehen werden, gingen die Meinungen der Teilnehmenden auseinander. Während Christian Wirz befürchtet, dass wir die Ziele nicht so schnell erreichen werden wie geplant, glaubt Risi an ein gutes Vorankommen dank wissenschaftlicher Entwicklung. Auch Schnyder nimmt an, dass insbesondere die Digitalisierung es ermögliche, die letzten Prozente bei der Energieeinsparung herauszuholen und wir nicht mehr über fossile Energie diskutieren werden. Einig waren sich alle Beteiligten darin, dass uns der Fachkräftemangel das Erreichen der Ziele verlangsamen kann.

Take-aways des Abends
Take-aways des Abends
  • Ein grosse Hebelwirkung beim Energiesparen in Unternehmen haben: Beleuchtung, Kühlung, Pressluft, Zeitmanagement und Gebäudeleitsysteme – oft schon ohne erhebliche Investitionen.
  • 50 % der CO2-Emissionen im Kanton Zug werden durch Verkehr, Wärmebedarf, industrielle Antriebe und Prozesse der Zuger Wirtschaft verursacht.
  • Eine ambitionierte Umsetzung von Energiesparmassnahmen könnte die Emissionen im Kanton Zug um 30 bis 60 % senken.
  • Die «Klima-Charta Zug+» ist eine Initiative zur Wirtschaftsförderung im Bereich Klimaschutz. Sie richtet sich an die Zuger Wirtschaft: Gewerbetreibende, KMUs und Grossunternehmen. Im Sinne einer Anschubunterstützung erhalten sie eine Bestandsaufnahme sowie eine Auslegeordnung und Einordnung der identifizierten Handlungsoptionen in Form eines Massnahmenplans. Das Angebot ist branchenübergreifend und für alle Unternehmen zugänglich.
KLIMA-CHARTA ZUG+ Wirken – und bewirken

Infos und Angebote für Unternehmen: www.klima-charta-zug.ch

Impressionen vom ZUGWEST Frühjahrsanlass 2023

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