Freiheit versus Grenzen – ein Abend voller Perspektiven

Am 9. April 2025 lud ZUGWEST zum jährlichen Frühjahrsanlass – diesmal unter dem Jahresmotto «Freiheit versus Grenzen». Rund 120 Mitglieder fanden sich im Gemeindesaal «Heinrich von Hünenberg» in Hünenberg ein, um sich zu informieren und gemeinsam über die Zukunft der Region nachzudenken.

Zuerst stand ein Wechsel in der Wirtschaftskommission an: Renate Huwyler, Gemeindepräsidentin Hünenberg und Vorstand ZUGWEST, verabschiedete Andy Tonazzi, CEO konplan AG, mit herzlichem Dank für sein engagiertes Wirken in der Wirtschaftskommission. Gleichzeitig begrüsste sie Nadja Neuschwander, Betriebsleiterin Alpha Sign AG, als neues Mitglied der WIK.

Peter Hausherr, Gemeindepräsident Risch und Vorstand ZUGWEST, beleuchtete die aktuellen und geplanten regionalen Entwicklungsprojekte. Im Zentrum standen die Themen Verkehr, Immobilien und Infrastruktur – drei Bereiche, die sich die ZUGWEST-Mitglieder am Herbstanlass 2024 für eine vertiefte Auseinandersetzung gewünscht hatten. Peter Hausherr zeigte auf, wie planerische Freiräume sinnvoll genutzt werden können, ohne strukturelle, ökologische und gesellschaftliche Grenzen zu verletzen – etwa durch vorausschauende Flächenentwicklung, vernetzte Infrastrukturprojekte und intelligente Verkehrsführung.

Impulse aus Planung, Architektur und Vision
Impulse aus Planung, Architektur und Vision

Im Anschluss entwarf Markus Schaefer, Founding Partner von Hosoya Schaefer Architects AG Zürich, eine visionäre Aussenperspektive. Unter den Aspekten Orte, Infrastruktur, Wachstum und Resilienz regte er dazu an, Räume nicht nur als bauliche Strukturen, sondern als vielfältige Lebensräume zu begreifen – Quartiere, Städte und Regionen, die zum Wohnen, Arbeiten und Begegnen einladen. Er zeigte anhand zahlreicher Beispiele, wie Orte durch Umnutzungen, neue Verbindungen und hybride Begegnungszonen zukunftsfähig werden können.

Interessant waren Schaefers Ausführungen zur Metropolitanregion Zürich, zu der Zug im weiteren Sinne dazu gehört. Diese Zugehörigkeit bringt Chancen und Herausforderungen zugleich: ein grosses Einzugsgebiet für Arbeitnehmende, aber auch hoher Mobilitätsdruck. Und doch: Der erweiterte Grossraum Zürich mit Zug und der Region Zugwest birgt grosses Potenzial. Zukunftsmodelle wie die 15-Minuten-Stadt, das Matatu-Prinzip – bei dem Mobilitätsangebote auf beobachteten Bewegungsmustern basieren – oder Mobility-Hubs als interaktive Begegnungsorte zeigen Wege auf, wie Freiheit durch gute Planung gewonnen werden kann. Schaefers Fazit: Freiheit braucht ein gemeinsam getragenes Verständnis für Grenzen.

Zukunft entwerfen – gemeinsam
Zukunft entwerfen – gemeinsam

Im Anschluss entwickelten die Teilnehmenden in Gruppen eigene visionäre Ideen für die Region – wiederum mit Fokus auf Verkehr, Infrastruktur und Immobilien.

Die Resultate waren vielfältig, kreativ und praxisnah. Im Bereich Verkehr wurde an neue, smarte Formen der Mobilität gedacht – vom induktiven Laden über der Autobahn bis zu autonomen Kleinbussen und digitalen Vernetzungssystemen. Für die Infrastruktur wurden grüne, generationenübergreifende Räume skizziert – inklusive durchmischter Nutzung, Co-Nutzung von Bildungseinrichtungen und vertikal vernetzten Stadtteilen. Im Bereich Immobilien stand das nachhaltige, flexible und gemeinschaftliche Wohnen im Zentrum – etwa durch Tiny-House-Hochhäuser mit Service-Clustern oder modulare Wohneinheiten mit Zusatzräumen.

Diese Ideen werden nun zusammengetragen, weiterbearbeitet und zu einem späteren Zeitpunkt in zugänglicher Form veröffentlicht – als Inspiration und Impulsgeber für Projekte in der Region.

Ausklang mit Gesprächsstoff
Ausklang mit Gesprächsstoff

Beim anschliessenden Apéro wurde lebhaft diskutiert, genetzwerkt und weitergedacht. Der Anlass zeigte einmal mehr, wie viel kreatives Potenzial in der Region steckt.

Diese Website nutzt Cookies, um Ihnen ein optimales Benutzerlebnis zu bieten. Datenschutzbestimmungen Hinweis schliessen