Nachgefragt bei Yvonne Boog, Agile Coach Innovation und Site Development

Agiles Arbeiten hat seinen Ursprung in der IT (Softwareentwicklung) und wird dort seit über 20 Jahren angewendet. Auch Branchen ausserhalb der IT haben die Vorteile der agilen Methodik erkannt. Tauche mit Roche Diagnostics in die Welt des agilen Arbeitens ein: Als Workshop-Teilnehmerin und Workshop-Teilnehmer profitierst du von Praxisbeispielen und lernst neue Methoden kennen, wie Teams ihre Zusammenarbeit optimieren können. Im Zentrum stehen die Kundenorientierung und die Wichtigkeit, ein Problem schnell und richtig zu verstehen, um für und mit dem Kunden gemeinsam einen Mehrwert zu schaffen.

Was bedeutet «Agile» genau bei Roche in Rotkreuz? Wieso ist diese eher neuere Form der Zusammenarbeit wichtig für euch?

Agile Methoden werden bei Roche in der Produktentwicklung schon seit langem angewendet. Neuer ist, dass die agile Arbeitsweise auch in anderen Bereichen genutzt wird. Ich bin Teil der Site & Services Organisation, die sich um die Infrastruktur und verschiedene Dienstleistungen am Standort Rotkreuz kümmert. Wir ergänzen unsere bestehenden Arbeitsformen mit agilen Ansätzen, um schneller, kundenorientiert und iterativ – das heisst schrittweise – Entwicklungen voranzutreiben.

Menschen und zwischenmenschliche Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge. Das bedeutet bei uns, dass Teams unabhängig von Hierarchiestufen und Funktionen handeln können. Dadurch erhalten die Mitarbeitenden mehr Autonomie und sind schneller handlungsfähig. Es ist ein Balanceakt zwischen Geschwindigkeit, Flexibilität und Stabilität. Dafür brauchen wir Agilität.

Yvonne Boog,
Agile Coach
Innovation und Site Development

Kannst du uns ein Beispiel nennen, wie ihr in der Standortorganisation agile Arbeitsmethoden umsetzt und in welchen Bereichen diese Art der Zusammenarbeit für euch Sinn macht?

Agilität ist nicht die Antwort auf alles. In unserer Site & Services Organisation kommt sie dann zum Einsatz, wenn wir bei einer Fragestellung weder das konkrete Problem noch die Lösung dafür kennen. Sprich bei komplexen Herausforderungen. Ein Beispiel hierfür ist Mobilität. Unser Standort ist in kurzer Zeit stark gewachsen. Wir nehmen unsere Verantwortung wahr, Mobilitätslösungen zu entwickeln, die für uns und die Region nachhaltig sind. Das ist komplex. In kleinen Arbeitsgruppen, den so genannten Squads, versuchen wir, das Problem fassbar zu machen. Wir zerlegen sozusagen den Elefanten in seine Einzelteile. So reduzieren wir die Komplexität und nähern uns Schritt für Schritt dem Ziel. In sogenannten Reviews mit den Anspruchsgruppen diskutieren wir in kurzen Abständen die bisherigen Entwicklungen und möglichen Lösungsansätze. So stellen wir sicher, sinnvolle Produkte und Dienstleistungen anzubieten.

Was würdest du einem kleineren Unternehmen empfehlen, wenn es sich mit diesen neuen Arbeitsmethoden auseinandersetzten will?

Viele Mythen ranken sich um das Schlagwort «Agilität». Agil sein bedeutet nicht, keine Struktur zu haben, im Gegenteil. Die Methoden und verschiedenen Werkzeuge geben einen klaren Takt vor, der effizientes Arbeiten fördert. Wir alle kennen und verabscheuen unnötige und lange Meetings – einfache Hilfsmittel, wie das sogenannte «Timekeeping» mit Stoppuhr schaffen Abhilfe. Dafür muss man kein Agilitätsprofi sein. Auch kleinere Unternehmen dürfen sich trauen, mit simplen Mitteln agil zu sein. Ich beispielsweise reserviere mir nach jedem Meeting, das ich moderiere, zwei Minuten Zeit für die Frage, ob wir am Ablauf oder an der Vorgehensweise Anpassungen vornehmen sollten. Verbesserungsvorschläge lassen wir dann bereits beim nächsten Treffen einfliessen, was mich und die Teilnehmenden motiviert.

Nun kommen wir noch zu den drei berühmten Fragen von ZUGWEST: Welchen Bezug hat Roche Diagnostics zur Region ZUGWEST?

Wir sind ein stark innovationsgetriebenes Unternehmen und Innovation wiederum benötigt gute Rahmenbedingungen und qualifizierte Mitarbeitende. Beides finden wir in der Region.

Für mich als Mitarbeiterin steht Rotkreuz für einen spannenden und sehr internationalen Arbeitsort in einer super schönen Umgebung, zentral gelegen zwischen Zürich und Luzern, mit guter ÖV-Anbindung.

Welche Wünsche habt ihr als Roche Diagnostics und als Themenpartnerin an den Verein Wirtschaftsregion ZUGWEST?

Uns interessieren die Erfahrungen und Herausforderungen von Firmenvertretern und Firmenvertreterinnen aus verschiedenen Branchen und Positionen. Wir hoffen, dass ZUGWEST auch weiterhin Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven zusammenbringt und den Ideenaustausch in der Region fördert.

Zum Schluss: Warum sollten die ZUGWEST Mitglieder und ihre Gäste am 28. September oder am 20. Oktober unbedingt zu dem Workshop bei Roche Diagnostics kommen?

Agilität macht Spass! Der Workshop wird interaktiv und kreativ. Wer sich auf gemütliches Hineinsetzen und Zuhören einstellt, liegt falsch. Wir werden gemeinsam und auch auf spielerische Art und Weise die agilen Grundlagen erarbeiten und anwenden. Unser Ziel ist es, agile Arbeitsmethoden wie zum Beispiel Design Thinking, Scrum oder Kanban erlebbar zu machen. Dabei ist es völlig egal, ob man sich bereits etwas auskennt oder bei diesen Begriffen nur Bahnhof versteht. Egal ob Führungskraft oder Mitarbeitende – alle werden Tools kennenlernen, die sie in ihrem Alltag anwenden können.

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