Im Experten-Talk mit Pius Vogel äusserte sich Raiffeisen Chef-Ökonom Martin Neff zur aktuellen Wirtschaftslage und malte ein gedämpftes Bild für die kommenden Monate. Dank ihrer hohen Standortqualität konnte sich die Schweiz speziell gegenüber dem Euro-Raum jeweils klar abheben. Wegen der enormen Effizienzsteigerung des Schweizer Industriesektors sind die Auftragslager aktuell noch verhältnismässig gut gefüllt. Die anhaltende Ressourcen- und Energieknappheit, der schwache Euro sowie die Unsicherheit an den Aktienmärkten werden laut Neff jedoch auch in der Schweiz zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums führen.
Anlegerinnen und Anlegern rät Neff, die Finger von Kryptowährungen zu lassen, weil bei diesen unvorhersehbare Kursschwankungen an der Tagesordnung sind und sie somit ein grosses Risiko bergen. Neben Anlagen in Immobilienfonds empfiehlt Neff weiterhin einen Anteil von rund 5 % in Gold im Portfolio zu halten.
Die Region Zugwest wird aus Sicht des Chefökonomen auch in naher Zukunft eine wirtschaftlich starke Position im gesamtschweizerischen Vergleich einnehmen. Die praktisch nicht vorhandene Leerstandquote bei Liegenschaften und die wirtschaftliche Attraktivität der Gemeinden sprechen für sich. Neff sprach aber auch die Problematik an, dass jüngere Generationen in die benachbarten Gebiete oberes Freiamt oder Luzern ziehen würden, um zahlbares Eigentum finanzieren zu können.